Donau Kurier

Als beherrschende Tageszeitung der Region kommt dem DonauKurier eine zentrale Bedeutung in der Information und Meinungsbildung zu. Die Zeitung übernimmt die Artikel von den jeweils eingesetzten Reportern, so dass ganz natürlich Inkonsitenzen auftreten können. Auf diese Weise können Berichte mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen entstehen.

Die Besucher der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 03.05.05 wissen, dass der Bericht darüber im DonauKurier vom 05.05.05 verzerrende Schwerpunkte setzte. Dies kann der Redaktion des DonauKuriers nicht bekannt sein, dies liegt in der ausschließlichen Verantwortung des Reporters.

Der Verfasser dieser Website behauptet nachdrücklich, dass die auf der Website gegebene Zusammenfassung der Gemeinderatssitzung (ohne Protokoll, aus dem Gedächtnis) objektiver ist als die Darstellung im DonauKurier. Der Reporter hat mit der Fokussierung auf den Punkt "Angstmache" und der Verstärkung mit sozusagen "falschen Warnungen" einen beiläufigen Aspekt, der ausserdem ohne Grundlage war, zu einem Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung in Reichertshofen gemacht.

Als Reaktion darauf wurde folgender Leserbrief per Email an den den DonauKurier geschickt und anlässlich eines Gesprächs dort auch persönlich abgeben. Am 10.05.05 erschien er in abgeänderter Fassung.

 
Sehr geehrte Damen und Herren,
als Zuhörer der öffentlichen Gemeinderatsversammlung in Reichertshofen am 03.05.05 lese ich mit Bestürzung den in der Donnerstagsausgabe erschienenen Bericht. Diese Darstellung kann entweder nur von einem sachlich völlig überforderten oder einem gezielt zur Desinformation eingesetzten Vertreter Ihrer Zeitung stammen.
Prof. Käs hat zwar nicht die Rolle des neutralen Experten eingenommen, sondern war sehr einseitig orientiert, jedoch hat er nicht den Unsinn erzählt die Strahlung eines Handys sei 10000 Mal höher als die Belastung die von Mobilfunkantennen ausgeht. Der Faktor 10000 tauchte in dem Zusammenhang auf, dass der deutsche Grenzwert 10000 Mal höher ist als der "alte Salzburger Vorsorgewert" der nun als "BMW-Standard-Wert" tituliert wurde.
Prof. Käs bezeichnete in seiner Einseitigkeit das von Frau Schembera vorgeschlagene Konzept als Luftnummer. Tatsache ist jedoch, dass dieses Konzept in Gräfelfing mit Erfolg besteht wie jeder auf der Website nachlesen kann und. Zudem unterschlägt Ihr Reporter den Versuch des Prof. Käs mit (
ersetzt durch "Unterschlagen wird der Versuch von Käs" ) einer maßlos überzogenen Preisangabe von 50.000 bis 100.000 Euro zum Konzept. Hier musste er nach Einwand von Frau Schembera 14000 Euro akzeptieren. Tatsache ist auch, dass die Reichertshofener Gemeinderäte sehr unterschiedlichen Informations- und Wissensstand haben. Doch aus den vielen guten Beiträgen werden nur die zwei schwächlichsten zitiert. Angstmache wurde nicht betrieben durch Auslegen von Unterschriftlisten "Keine Mobilfunkantennen in Reichertshofener Wohngebieten". Dieser eigentlich unbedeutende Einwurf des Herrn Wallner hat keine Grundlage. Doch so etwas eignet sich immer eine andere Position zu schwächen, vor allem wenn es als Schlagzeile missbraucht wird und somit zentral hervorgehoben wird (ersetzt durch "Als Eingangsatz erhielt er unverdientes Gewicht"). Herrn Frankens Geschichte von der Eisenbahn erntete Kopfschütteln bei den Zuhörern aus der Gemeinde, die sich eingefunden hatten. Prognosen von Ärzten vor 100 Jahren im Vorfeld einer unbekannten Technik als Maßstab zu nehmen mit dem Wissen und Stand der Wissenschaft heute bezüglich einer vorhandenen Technik offenbart Verständnisdefizite. In Ihrem Artikel förderten Sie Desinformation und Interessenswahrung statt objektiv Bericht zu erstatten.

Die rotgefärbten Stellen wurden weggelassen, bei Ersetzung steht (ersetzt durch "..)

Von mehreren Leuten wurde der Verfasser bezüglich seiner schlechten Manieren in Hinsicht auf die Anrede von Prof. Käs angesprochen. Am 12.05.05 ging folgende Email an redaktion@donaukurier.de:

 


Sehr geehrte Redaktion,

zwar wurde mein Leserbrief veröffentlicht,
stellenweise gekürzt, inhaltlich im Wesentlichen
korrekt belassen, jedoch in einer Form die mir
berechtigterweise nicht gefällt. So wurde ich
mehrfach auf den Stil angesprochen.
Tatsächlich habe ich aber immer normalen Benimmregeln
folgend "Prof. Käs" geschrieben und nicht nur "Käs".
Dies können Sie anhand des Originals leicht nachprüfen.
Ich bitte, dies richtig zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen
Toni Heinrich


Die Antwort am gleichen Tag lautete:
 


sehr geehrter herr heinrich,

der leserbrief ist erschienen, ehe ich ihn lesen konnte. herr xxx hatte ihn vor seinem urlaub weitergeleitet. trotzdem: der stil ihres leserbriefes ist u.m. nach in ordnung. wir verwenden in der zeitung üblicherweise keine titel.

mit freundlichen grüßen,

achim hahn



Stellungnahme
Es geht hier nicht um verletzte Eitelkeit, sondern darum zu zeigen, wie leicht ein Meinungsbild zu machen ist und dass hier der Presse hohe Verantwortung zukommt. Wie in Berichten, die von der persönlichen Meinung eines Reporters geprägt sein können, so auch in der Auswahl, welche Leserbriefe überhaupt gedruckt werden, und in welcher Form sie gekürzt/verändert werden. Die Abwägung ist schwierig, denn eine Zeitung kann nicht ein Forum für eine Leserbrief-Schlacht sein.