|  
       Verkehrte Welt 
         
        Der Kunde fordert mobile Erreichbarkeit möglichst überall und 
        die Politik (Regierung und Opposition, denn es gibt keine diesbezügliche 
        Diskussion) fördert dies mit welthöchsten Grenzwerten. Die Mobilfunkunternehmen 
        rücken mit vielen Mobilfunkantennen ganz nah zu den Kunden und dürfen 
        die Leistung so hoch hochdrehen, dass wir möglichst auch noch im 
        Kelleruntergeschoss erreichbar sind. Dafür verbrauchen Sie eine Menge 
        Energie und wir leben in einer strahlenden Umgebung ( manche sind leider 
        extrem hart betroffen).  
         
        Nach Einführung der Droge Handy und der Abhängigkeit der Benutzer 
        davon aber könnte man als Oberdealer Staat die Regeln beliebig festlegen. 
         
        Also "spinnen" wir mal anders rum: 
          
        Die Grenzwerte werden von 950.000 nW/cm² auf 0,01 nW/cm² im 
        Freien reduziert (es gibt sogar schärfere Experten-Empfehlungen hierzu 
        (vgl. Grenzwerte)).  
        Ein Handy funktioniert damit locker. 
          
        Die Mobilfunkunternehmen bräuchten weniger Antennen, könnten 
        sie ganz sanft einstellen und würden damit enorme Infrastrukturkosten 
        und Betriebskosten sparen. 
          
        Die Umwelt wäre gesünder und die skandalösen Missstände 
        zu niedrig angebrachter, zu naher Sendeantennen mit hoher Leistungsabgabe 
        gäbe es nicht mehr. 
          
        Allerdings funktioniert das Handy nur noch im Freien so richtig gut - 
        doch wir verzichten nicht mehr auf das Handy! 
          
        Für jeden Innenbereich, jede Wohung/Haus, jedes öffentliche 
        Gebäude, jeden Bus, jeden Lastwagen und jedes Auto bräuchten 
        wir eine kleine Antenne.  
        Das sind allein in Deutschland wohl ca. 150 Millionen Antennen ganz unterschiedlichen 
        Typs und auch wir als Endkunden würden für unser Auto und unsere 
        Wohnung diese Antenne kaufen. Jedes öffentliche Gebäude ab sofort 
        sowieso.  
        Lassen wir sie im Schnitt 25 Euro kosten - dann ist das allein ein Antennen-Verkaufsumsatz 
        von fast 4 Mrd. Euro. Zubehör und Montageteile (Kabel, Verteiler, 
        Befestigungen etc.) sind wohl mit einem ähnlichen Gesamtwert anzusetzen. 
         
          
        Dazu kämen Arbeitsplätze für Fertigung, Vertrieb, Ersatzteile 
        und Zubehörteile und Heimwerker und Handwerker die Werkzeug und Material 
        brauchen etc. etc. etc. 
          
        Und man kann in den Export damit. 
         
        Praktisch auf Knopfdruck würde so per Gesetz sogar ein kleines Konjunkturprogramm 
        gestartet.  
         
        Spinnerei? Sie dürfen sicher sein, dass in 20 Jahren die Versorgung 
        durch Mikrofunkzellen realisiert ist. Technisch wäre es auch heute 
        schon leicht mit praktisch vorhandener Standardausrüstung machbar. 
        Und Ingenieure sind findig, die ziehen raffinierte Lösungen oder 
        Konzepte aus der Schublade. 
         
        Bisher war man auf dem Weg: Die Industrie darf alles bestrahlen und der 
        Kunde kriegt überall Empfang umsonst. Damit wurde das Handy etabliert. 
         
        Nun könnte man anstreben: Die Industrie liefert die Grundversorgung 
        und der Kunde sorgt für die letzten Meter selbst. 
          
      |